Sie sind hier:

Schlachtemauer

OBJ-Dok-nr.: 00001682




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Mitte
Stadtteil:
Mitte
Ortsteil:
Altstadt
Straße:
Kranpforte & Schlachte
Denkmaltyp:
Hafenmauer
Eintragung:
1973
Listentext:
Schlachte, Schlachtemauer zwischen Wilhelm-Kaisen-Brücke und Bürgermeister-Smidt-Brücke (1973) (siehe Denkmalgruppe Schlachte 2-32)°
Kurzbeschreibung:
Die Schlachte bildete ursprünglich nur das schwache Gefälle der Düne zum Weserstrom, ihr Niveau lag nicht sehr hoch über dem Wasserspiegel. Das Ufer wurde anfangs nur durch eingeschlagene Pfähle und Buschwerk gehalten. Zu jener Zeit hatte die sich von der Höhe der Düne zur Weser hin entwickelnde städtische Bebauung noch einen größeren Abstand vom Wasser als in der Gegenwart. Es war daher genügend Fläche für einen Handelsplatz vorhanden.°
Die Schlachte ist nach dem Balgehafen Bremens zweitältester Hafen mit einer langen Tradition vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein. Die Entstehung einer ersten massiven steinernen Ufermauer kann etwa für die Zeit ab 1600 angesetzt werden. In die Bauzeit ist auch das Rammen der Pfahlgründung einzubeziehen. Die Mauer war nicht nur mit Wuppen, sondern auch mit drehbaren Kränen besetzt. Ein letztes Kranfundament hat sich erhalten. Erst nach der Erbauung des neuen Weserbahnhofs 1857-60 verlor die Schlachte die Rolle als wichtigster Hafenplatz. In den 1870 Jahren wurde sie dann schließlich als städtischer Hafen aufgehoben. Die Fläche der Schlachte ist im Jahre 1900 unter deutlicher Erhöhung der Brüstungsmauer zu einer Grünanlage mit Promenade umgestaltet worden. Das Gesamtbild der Schlachte wurde dann in den Nachkriegsjahren entscheidend verändert, als man der Schlachte durch Vorschüttung eine wasserseitige Promenade vorlegte, um Trümmerschutt zu entsorgen und gleichzeitig einen neuen Uferweg zu gewinnen. Aber trotz aller Veränderungen hat die Schlachte für die Handels- und Hafenstadt den Charakter eines unverzichtbaren Wahrzeichens. Die Schlachtemauer mit ihren Ankern, Ringen und dem Kranfundament ist, wenn auch verschiedentlich ergänzt, ausgebessert und erneuert, ein bedeutsamer Rest des ältesten erhaltenen bremischen Hafens an der Weser.
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
16. Jahrhundert-19. Jahrhundert
Lit.-Kurztitel:
Hahn, Peter: Wasserkanten und Wasserkammern. Beispiele aus Bremen und Bremerhaven =°
Aspekte und Perspektiven der Hafendenkmalpflege (Schriftenreihe des Nationalkomitees für Denkmalschutz, Bd. 40), Bonn o.J. [1989]
  Stelle:
30-34
Lit.-Kurztitel:
Kirsch, Rolf: Die Schlachte aus denkmalpflegerischer Sicht: Die Schlachtemauer heute =°
Elmshäuser, Konrad (Hrsg.): Häfen - Schiffe - Wasserwege. Zur Schiffahrt des Mittelalters, Bremen 2002
  Stelle:
133-142