Sie sind hier:

Wohnhaus (Bremen Contrescarpe 18)

OBJ-Dok-nr.: 00000272




Stadt:
Bremen
Bezirk:
Mitte
Stadtteil:
Mitte
Ortsteil:
Ostertor
Straße:
Contrescarpe 18
Denkmaltyp:
Wohnhaus
Eintragung:
1973
Listentext:
Contrescarpe 18, Wohnhaus, um 1850, Umbau, 1894 von Fritz Dunkel (1973) (siehe Denkmalgruppe Contrescarpe 8-15,...)°
Baugeschichte:
Errichtet um 1850°
1855: Anbau von Lüder Rutenberg für G.W. Fletcher°
1894: Umbau von Fritz Dunkel für Caspar Kulenkampff°
1924: Eigentümer G. Carl Lahusen°
1935: Umbau zum 5-Familien-Wohnhaus
Kurzbeschreibung:
Die Contrescarpe zwischen Kohlhökerstraße und Hohenpfad vereinigt beispielhaft die unterschiedlichen Facetten großbürgerlicher Wohnkultur in Bremen im 19. Jahrhundert.°
Das äußere Ufer des Festungsgrabens, die Contrescarpe, bot schon frühzeitig nach Schleifung der Wälle wohlhabenden Kaufleuten Anreiz, die Wohnung vom Kontor zu trennen und nur pro forma den Wohnsitz in der Altstadt zu behalten. Bereits 1803 baute Bremens berühmter Bürgermeister, Johann Smidt, an der Contrescarpe seinen Wohnsitz (ehemals Nr. 25, kriegszerstört). Bis in die vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Contrescarpe zunehmend mit freistehenden Einfamilienhäusern bebaut. Aus dieser Zeit hat sich mit Haus Nr. 22 bis heute das ehemalige Sommerhaus des Kaufmanns Stephan Lürmann aus dem Jahre 1822 erhalten, wenn auch im Umbau von 1866. Die meisten dieser Sommerhäuser wurden ab 1849, nach Aufhebung der Torsperre und der staatsrechtlichen Gleichstellung der Vorstadtbürger, als der Baugrund an der Contrescarpe eine ernorme Aufwertung erfuhr, verdrängt von Reihenhäusern oder dicht gestaffelten Walmdachhäusern für das gehobene Bürgertum.°
Frühe Beispiele sind die freistehenden oder als Doppelhaus zusammengefassten Häuser Contrescarpe 17-19, die bereits um 1850 entstanden sind, jedoch kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert im beim Großbürgertum beliebten Stil der Neorenaissance überformt worden sind. In den Jahren 1852-1853 sind die Reihenhäuser Contrescarpe 27, 29-30, 33-36 und Kohlhökerstraße 38 erbaut worden. Sie sind mit ihren verhalten klassizistischen Fassaden zeittypische Vertreter des Reihenhauses ("Bremer Hauses") für eine begüterte Klientel. War der vorhandene Baubestand in den fünfziger und sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts nur verdichtet worden, so kommt es um 1870 (Hausnrn. 9-15) und 1894 (Nr. 8a-8d) auch zu der Verdrängung bereits bestehender Vorstadtbebauung zwischen Meinkenstraße und Hohenpfad.
Epoche:
Historismus
Stil:
Neorenaissance
Art Dat.:
Herstellung
  Num.-Dat.:
um 1850
Art Dat.:
Umbau
  Num.-Dat.:
1894 & 1935
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Dunkel, Fritz
  Funktion:
Architekt
  Dauer:
1894
Objekt @ Künstler:
Entwurf
  Architekt/Künstler:
Rutenberg, Lüder
  Funktion:
Bauunternehmer
  Dauer:
1855
  Kommentar:
Anbau
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Fletcher, G.W.
  Dauer:
1855
Objekt @ Bez:
Bauherr
  Architekt/Künstler:
Kulenkampff, Caspar
Lit.-Kurztitel:
Architektur in Bremen und Bremerhaven, 1988
  Stelle:
Nr. 15